Rafaela Proell

Fotografin

Die gebürtige Bregenzerin hat ihren Lebensmittelpunkt vor mehr als 25 Jahren nach Wien verlagert, fotografiert dort und weltweit für nationale und internationale Kunden und Magazine. Außerdem publiziert sie in Kunst- und Buchprojekten. Rafaela Proell hat internationale Topmodels genauso gerne vor der Linse wie Persönlichkeiten, die von einer gewissen Ästhetik umgeben sind und starke Emotionen vermitteln. Die Fotografin wurde – gemeinsam mit Journalistin Eva Maria Gruber – mit dem Österreichischen Zeitschriftenpreis ausgezeichnet und war für den Vienna Award für Fotografie nominiert.

Wir treffen die große Fotografin ganz unkompliziert in einem kleinen Cafe in Dornbirn zum Interview. Rafaela Proell ist für ein Wochenende zurück nach Vorarlberg gekommen, um bei der Firmung ihrer Nichte dabei zu sein, zu der sie ein besonders inniges Verhältnis hat. Bei unserem Gespräch wird schnell klar: Die Fotografin hat ein besonderes Gespür für die Menschen entwickelt, denen sie gerade gegenüber steht. Egal, ob sie dabei eine Kamera in der Hand hält oder nicht.

Titelfoto: ©Rafaela Proell

Stark und gleichzeitig zerbrechlich

Rafaela Proell mag sich selbst als „schwierigen Menschen“ bezeichnen, wir jedenfalls haben sie als sehr kommunikative und offene Persönlichkeit erlebt. „Aber da klaffen oft Außen- und Eigenwahrnehmung ein bisschen auseinander“, philosophiert Rafaela Proell: „Ich selbst habe mich zum Beispiel als schüchternes Kind in Erinnerung. Alle um mich herum nicht. Ich sei schon als Kind – so hat man es mir jedenfalls erzählt – jemand gewesen, der mit dem Kopf durch die Wand ging. Kein schwieriges Kind, aber entschlossen.“ Entschlossen ist sie heute noch. „Ich weiß sehr oft, was ich will. Und wenn mir wer in die Quere kommt, dann kann ich sehr direkt formulieren, was ich besser finde. Ich kann das dann auch nicht verbergen. Es gibt ja Leute, die sind diplomatisch. Das zählt absolut nicht zu meinen Stärken“, gibt Rafaela Proell offen zu. „Da kann ich sehr stark sein. Andererseits habe ich aber auch eine instabile, sehr fragile Seite.“

Foto-Hinweis:
Beim Photoshoot. Homepage Rafaela Proell, Instagram Rafaela Proell ©Rafaela Proell

Wusste schon mit zwölf, dass ich irgendwann in Wien lebe

Ihre Kindheit hat sie als sehr behütet, warm und sonnig in Erinnerung: „So wie die Wiesen hinter dem Haus in Bregenz, wenn es Sommer geworden ist. Das ist mein ganz spezielles, starkes Bild aus meiner Kindheit.“ Ihr Vater stammt aus Niederösterreich, ganz in der Nähe von Wien. Und daher rührt auch ihre frühe Liebe zu Wien. „Wir sind jedes Jahr dorthin gefahren: Ich habe mein Taschengeld gespart, um in den Prater zu gehen und später dann ins Kino. Mir war schon mit zwölf klar, dass ich irgendwann in Wien leben werde.“

Rafaela Proell erzählt, dass sie sehr selbstbewusst erzogen worden ist, „mir ist erst später klar geworden, dass andere Mädchen meines Jahrgangs damals schon noch sehr auf eine gute Eheschließung vorbereitet worden sind, und dass das der vorgezeichnete Weg für viele war. Ich bin aber – was das betrifft – komplett frei aufgewachsen“. Vom familiären Druck, den sie bei anderen jungen Mädchen in der Umgebung gesehen hat, sei sie verschont geblieben. „Aber ich habe das erst erkannt, als ich schon weg war. Mir ist erst heute richtig klar, dass ich da einen ganz großen Bonus hatte und nie in irgendeine Richtung hatte entsprechen müssen.“

Die Fähigkeit, zu schauen und zu sehen

Die Liebe zur Fotografie entwickelte sich bei Rafaela Proell aus der Freude und Fähigkeit, genau hinzusehen. „Ich war immer schon unglaublich optisch, und ich war auf schöne Dinge fixiert. Meine Eltern waren eher an gehaltvollen Sachen interessiert, sie hätten nie etwas gekauft, das nicht auch einen tieferen Wert gehabt hätte – kein Holz beispielsweise, das nicht im richtigen Mond geschlägert worden war. Das war mir nicht so wichtig, sondern eher: Schaut gut aus, muss ich haben.“

Rafaelas Vater hat neben Mathematik und Sport auch Religion unterrichtet, und sie kann sich noch gut daran erinnern, wie sie in der Kirchenbank gesessen ist und sich überlegt hat, ob die Schuhe von den Menschen, die da gerade von der Kommunion zurück gekommen sind, zur Hose oder zum Rock gepasst haben. „Das war für mich eine totale Meditation, mich auf das zu fokussieren. Ich habe das jeden Sonntag, beziehungsweise jeden Samstagabend gemacht, wenn wir in der Kirche waren.“ Dass erfolgreiche Fotografen eine besondere Begabung haben müssen, zu schauen, davon ist Rafaela Proell überzeugt: „Ich bin einfach jemand, der schaut. Ich schaue ununterbrochen. Ganz bewusst. Das hatte ich immer. Und das wächst mit der Zeit und mit der Aufgabe.“

Fotokunst und Money-Jobs

Im Alter von 19 Jahren ist Rafaela Proell nach Wien gezogen, um das Handwerk der Fotografie zu erlernen. „Und ich habe – wider Erwarten – die Aufnahmeprüfung an der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt geschafft.“ Und wie hingegen durchaus zu erwarten war, ist sie nach vier Jahren Ausbildung auch in Wien geblieben. Die „Graphische“ ist eigentlich bereits ab einem Alter von 14 zugänglich. Nachdem Rafaela Proell also relativ spät angefangen hat und somit schon älter war, hat sie bereits während des Studiums Aufträge erhalten: „Ich war schon mit Menschen unterwegs, die junge Marketingleiter oder ähnliches waren. Und ich war am Beginn meiner Karriere – daher leistbar und somit relativ schnell drin.“ Allerdings, räumt sie ein, sei es natürlich am Anfang auch ein finanzieller Kampf gewesen: „Ich bin einen sehr untypischen Weg gegangen, habe am Anfang nur sogenannte Money-Jobs gemacht und nur nebenher das, was mich wirklich befriedigt hat: nämlich Kunst schaffende Jobs. Die tatsächlichen Fotokünstler machen ja kaum Werbefotos. Das mache ich schon. Mein Schaffen ist sehr angewandt, ich verdiene auch gern gut Geld mit der Fotografie. Fotokünstler können das erst, wenn sie sich einen wirklich guten Namen gemacht haben.“

Am Set mit der Band „Bratfisch“ ©Rafaela Proell

Am Set mit der Band http://www.bratfisch.or.at/; ©Rafaela Proell

Foto-Hinweis:
Am Set mit der Band „Bratfisch“ ©Rafaela Proell

Babyschritte zu den ganz großen Jobs

Ihre Entwicklung zur Fotografin mit den Schwerpunkten Porträt- und Modefotografie (Link zur Homepage der Fotografin ) verlief schleichend, erzählt Rafaela Proell. „Es waren Babyschritte. Das eine ergab das andere. In Prag zum Beispiel waren damals – nach dem Fall des Eisernen Vorhangs – die ersten Luxushotels im Kommen. Die habe ich für den österreichischen Betreiber fotografiert. Das war natürlich schon etwas, das mir sehr gefallen hat. Luxus war immer ein Segment, zu dem es mich sehr hingezogen hat. – Und daneben bestand immer schon die große Liebe zur Mode und zur Fotografie mit Menschen. Jetzt mach ich nur noch das. Das hat sich im Lauf der Zeit ganz natürlich in diese Richtung gedreht“, schildert die Fotografin.

Einflüsse auf die eigene Sichtweise

Immer wieder zog es die Fotografin über die Grenzen hinaus. Aufenthalte in Paris, New York und Beirut empfand sie als besonders inspirierend. „Denn“, sagt Rafaela Proell, „es kommt auch immer drauf an, mit welchen Leuten man sich umgibt und von wem oder von was man sich beeinflussen lassen will. Ich komme zum Beispiel aus Paris mit einem anderen Gefühl zurück, als wenn ich drei Wochen am Meer war und nur aufs Wasser gesehen habe. Natürlich ist das dann auch ein Eindruck…aber eben ein anderer“. Rafaela Proell hat gelernt, nicht nur mit den Augen zu schauen: „Ich hab eine recht gute Wahrnehmung für Menschen und kann ihnen ein sicheres Gefühl geben, wenn sie vor meiner Kamera stehen.“

Rafaela Proell hatte immer wieder den Drang, irgendwo anders zu leben. Allerdings nur jeweils eine Zeit lang. „Wien ist eine so tolle Stadt – für mich die überschaubarste Großstadt der Welt – und ich brauche schon eine gewisse Form von Geborgenheit und jemanden, mit dem ich mich austauschen kann. In meiner Sprache. Mit einer gewissen Intimität. Meine Auslandsaufenthalte sind vor allem wichtig, um Einflüsse, die ich aufgesaugt habe, in meiner Arbeit umzusetzen.“ Allerdings, schränkt sie ein, es sei nicht alles, was von außen kommt, auch tatsächlich gut oder gar besser: „Als ich etwa nach New York gegangen bin, habe ich mir viel erwartet. Als ich aber dann die Werbung genauer angesehen habe, habe ich gemerkt: Es war einfach in keinster Weise besser, es war teils sogar sehr platt, nicht einmal besonders schön fotografiert. Was die Modefotografie betrifft, sind Paris, London und Mailand richtig vorne. Berlin zieht nach, da gibt es eine starke Szene, hier werden Grenzen überschritten“, erzählt die Mitte-Vierzigjährige.

Foto-Hinweis:
*Am Set mit dem Österreichischen Fashion Designer Arthur Arbesser ©Rafaela Proell
*Im Video zu sehen: aktueller Photoshoot mit Fashion von Arthur Arbesser ©Rafaela Proell

Handwerk und gute Verbindungen

Guter Stil, die Beherrschung des Handwerks und: die richtigen Leute kennen. Das sind die Grundzutaten, mit denen eine Berufsfotografin an ihrer Karriereleiter basteln kann. „Sobald du jemanden kennst, der dich in einen bestimmten Kreis hineinführt, der dein Charisma spürt, arbeitest du dort“, erzählt sie als eine, die es wissen muss. „Gerade bei den großen Modefotografen ist das so: Bin ich die Busenfreundin eines Topmodels, bin ich drin. Dann muss ich es nur noch machen und mich beweisen. Aber die Möglichkeit muss dir halt jemand eröffnen.“ In Wien kennt Rafaela Proell nach über 20 Jahren als Fotografin natürlich viele Vertreter der Branche, kommt regelmäßig mit vielen weiteren ins Gespräch. „ In Paris müsste ich heute bei Null anfangen …“

Foto-Hinweise:
Photoshoot mit Supermodel Magdalena Frackowiak für Popp&Kretschmer  ©Rafaela Proell

Außergewöhnliche Begegnungen und Settings

Rafaela Proell hatte diverse Supermodels vor der Kamera und schwärmt von reizvollen Kampagnen für Hochglanzmagazine: „Natürlich herrscht schon eine besondere Stimmung am Set, wenn Top-Mädchen eingeflogen werden, bei denen du die Photoshoots unter der Halbzeit schaffst: Da sitzt einfach jede Bewegung, die Models sind 1,80 Meter groß und haben einen begnadeten Körper, du musst dir nicht überlegen, wie man das und das am besten kaschiert.“

Und dennoch: In besonderer Erinnerung bleiben ihr wirklich außergewöhnlichen Begegnungen: etwa mit der dritten Ehefrau von Silvester Stallone, dem amerikanischen Model Jennifer Flavin, mit der sie auch nach einem Shoot noch in Mailkontakt stand. „Und kürzlich habe ich den österreichischen Schriftsteller Robert Menasse fotografiert. Das war eine gute Begegnung! Nicht nur wegen der Fotografie. Das war einfach ein spannender Austausch. Kurz darauf stand auch Erwin Wurm vor meiner Linse. Mit anderen Künstlern zu arbeiten ist herausfordernd und gleichzeitig befriedigend: Ich fühle mich danach oft so satt, so in meiner Mitte, so genährt“, schwärmt Rafaela Proell. „Anstrengend, aber wunderschön war auch eine Modeproduktion auf den Malediven für ein Magazin, das es heute gar nicht mehr gibt. Das ist ungefähr 15 Jahren her, die Budgets waren noch anders dimensioniert. Das war für mich damals etwas ganz Spezielles. Und jetzt gerade habe ich in Moskau fotografiert – faszinierend! Also immer wenn es besonders spannend und aufregend wird, empfinde ich es als Karrierehöhepunkt.“

Foto-Hinweise:
*Photoshoot mit Supermodel Franziska Knuppe für „wienerin“ ©Rafaela Proell
*Am Set mit Erwin Wurm ; ©Rafaela Proell

Guter Stil und Mut zur Mode begeistern mich

Rafaela Proell zählt die Modefotografie – noch – zu den freiesten Möglichkeiten für einen Fotografen, zu arbeiten: „Das heißt, du hast im Vorfeld ein bestimmtes Rahmenkonzept und dann arbeitest du mit der Mode und dem Model. Deswegen mag ich das einfach gern. Und natürlich verstehe ich Mode auch als Kunst. Ich liebe es, mit meinen Stylisten in einen Austausch zu gehen, mit der Mode zu spielen. Guter Stil, Mut zur Mode – das begeistert mich wirklich. Das ist etwas, was mein Herz erfreut, da kann ich gar nicht mehr dazu sagen. Woher das kommt, weiß ich nicht. Das war einfach immer schon so. Ich würde aber meinen Schwerpunkt nicht ausschließlich dort sehen. Das geht in Österreich gar nicht. Das ist bei uns leider nicht möglich“, bedauert sie und verweist darauf, dass Österreich eben kein „Big Player“ in der Modewelt ist. Es habe sich hier nach 1945 schlicht keine Modebranche entwickelt. Damit fehlen hier auch jene Einkäufer, wie sie vor allem in Paris und Mailand zu finden sind. „Im Vergleich zu Paris“, erzählt Rafaela Proell, „muss sich ein Stylist in Wien für die gleichen Kleidungsstücke die Zunge fransig reden. Als ich in Paris fotografiert habe, waren nach drei Anrufen und zwei Botendiensten Teile unter anderem von Margiela, Dries van Noten und Vivienne Westwood am Set. Das war keine Hexerei“.

Foto-Hinweise:
*Olympic Games Editorial mit Topmodel Lucie von Alten („Flairmodel-Management“) ©Rafaela Proell
*RONDO Editorial ©Rafaela Proell

Wenig Mut bei Imagekampagnen

Fehlt die Modebrache, ist auch die Magazinlandschaft dünn. Und was in den Augen der Fotografin besonders schade ist: „Es fehlt der Mut. Wir haben so tolle Leute in Österreich, man müsste das nur mehr forcieren und etablieren. Wir haben ja ein paar wenige Modeunternehmen in Österreich. Da fehlen aber einfach ein bisschen auch die Idee und das Vertrauen in ein gutes Kreativteam. Eine Imagekampagne darf ruhig knallen und muss eine eindeutige Bildsprache haben, eine Signature. Danach dient das Lookbook immer noch dazu, die eigentlichen Kollektionen zu präsentieren.“

Rafaela Proell hat Marketingleiter erlebt, die sich dann eben doch nicht getraut haben, mit den Ideen der Fotografen zu arbeiten. „Damit wären wir wieder bei meinem Attribut schwierig: Ich habe halt einige Jobs nicht bekommen, weil ich diese Haltung eben auch vertrete: Ein Bild darf ruhig auch verstören, um noch ein zweites Mal angesehen zu werden. Oder überhaupt bemerkt zu werden. So haben schon Calvin Klein und Kate Moss gearbeitet. Da war halt dann nicht mehr viel von der Wäsche zu sehen, das Bild hat dann eher das Gefühl von Kate Moss transportiert. Die Wäsche war nebensächlich. Trotzdem wollten alle auf einmal den Slip mit dem Calvin Klein-Logo. Der Umsatz schnellte in die Höhe, ohne dass das Produkt wirklich präsentiert wurde. Es ging um das Gefühl, das alle haben wollten – unschuldig sexy präsentiert von Kate Moss. Also bitte: seid mutig!“

Maler, Fotografen, Instagramer

Rafaela Proell glaubt nicht, dass es heute schwieriger geworden ist, sich als gute Fotografin zu positionieren. „Fotografie ist so viel mehr, als nur auf einen Knopf zu drücken. Egal welche Flut an Bildern mittlerweile durch das Internet rollt. Jemand der gut ist, wird immer heraus stechen.“ In ihren Augen sind auch die sozialen Medien – wie Facebook oder Instagram – nur Medien, die die Fotografie zeigen. „Ein Foto zu zeigen, ist die eine Seite. Damit auch Geld zu verdienen und davon leben zu könne, ist die andere. Dazwischen ist ein himmelweiter Unterschied. Man kann der Superheld auf Instagram sein und trotzdem keine Aufträge haben. Da gehört schon mehr dazu.“

Allerdings sei die Fotografie schnelllebiger geworden, schränkt die Fotografin ein, „das ist ganz sicher so. Es ist auch die Wertigkeit ein wenig gesunken. Aber eine gute Qualität wird sich immer unterscheiden. Aber ich glaube nicht an eine Verdrängung. Es ist nur ein neues Medium hinzugekommen. Wenn ich an früher denke, als der Umstieg von analog auf digital stattfand… Jetzt ist es eben die Verlagerung vom Magazin ins Web“. Rafaela Proell verweist auf die Zeit, als sich die Maler Anfang des 19. Jahrhunderts, als die Fotografie aufkam, große Sorgen gemacht haben, dass sie verdrängt werden. „Die Fotografie hat die Malerei aber nicht verdrängt, sondern nur verändert. Kunst lässt sich nicht totschlagen, sie verändert sich nur. Da bin ich gelassen und neugierig“.
Neugierig ist sie vor allem auf die Videokunst, die durch die neuen Medien entsteht, „ich beschäftige mich im Moment intensiv mit diesem Medium. Das bewegte Bild ist verwandt, aber trotzdem anders. Ich kann hier wieder zu spielen beginnen.“

Ausgleich bei den Pferden

Zwischen all den Jobs und dem Kontakteknüpfen, lässt sie sich bewusst Zeit fürs Privatleben. Rafaela Proell verbringt ihre Freizeit gerne im Pferdesattel, wenn irgendwie möglich, zwei Mal in der Woche. „Was sich leider nicht ausgeht, ist ein eigenes Pferd“, bedauert sie. „Reiten ist ein ganz toller Ausgleich. Nach nur einer Stunde mit dem Pferd bin ich wieder ganz bei mir. Die Arbeit mit dem Tier schult sowohl das eigene Durchsetzungsvermögen als auch die Teamarbeit. Pferde spiegeln dich in ihrem Verhalten wider. Das fasziniert mich genauso wie die kraftvolle, erotische Komponente des Reitsports.“

Momentan zieht es die Fotografin wieder stark nach Paris, „ich will wieder einmal über einen längeren Zeitraum hinweg die Atmosphäre dort erleben. Ich möchte wieder in der Rue Montorgueil sitzen. Vin Blanc trinken. Und einfach nur schauen.“ So jedenfalls lautet ihr Plan, der aber noch ein bisschen reifen muss. Bislang steht nämlich nur eines fest: „Ich muss heuer im Sommer ans Meer. Das hat gerade Priorität. Ich war seit zwei Jahren nicht mehr am Meer. Das muss heuer sein.“

Vermutlich wird Rafaela Proell dann – zurück in Wien – ihre Eindrücke mit viel Leidenschaft in Foto- und Videoprojekten umsetzen.

Verfasst im Mai/Juni 2017