Dieses Bewusstsein festigte sich vor knapp drei Jahren. „Damals hat sich mein Leben gewandelt, ich habe wieder zu mir zurück gefunden. Das hat einiges ins Rollen gebracht: ich habe beispielsweise gemerkt, dass es mir gut tut, wenn ich mich möglichst nur noch mit Menschen umgebe, die mir positiv gesinnt sind. Ich schaue seither sehr genau darauf, mit wem ich meine Zeit verbringen möchte. Und mit wem nicht.“ Mia Luz sucht sich ihr Umfeld heute zwar ganz bewusst aus, das heißt aber nicht, dass sie sich verschließt: „Ich bin nach wie vor sehr offen und neugierig. Ich achte nur viel bewusster darauf, wo ich etwas Wertschätzendes erfahre, etwas Befruchtendes, Erfreuliches. Meine Zeit ist mir sehr wertvoll geworden. Ich versuche einfach, das Hier und Jetzt zu leben. Ein Kind beispielsweise, das stolpert und sich wehtut, weint solange es die Schmerzen spürt – im nächsten Moment kann es aber schon wieder lachend einem Schmetterling hinterher rennen. Es bleibt am Schmerz nicht hängen, sobald er vorbei ist, ist er vergessen und der Schmetterling ist aktuell. Wir hängen viel zu oft an Vergangenem, es ist meiner Meinung nach viel sinnvoller, Trauer und Schmerz im Moment zu leben und nicht an schlimmen Ereignissen und Erlebnissen zu kleben. Jahrzehntelang. Diese Erkenntnis war sehr heilsam.“
Zu dieser Zeit lernte sie den deutschen Sozialpädagogen und Buchautor Johannes Schmidtner kennen, mit dem sie später auch musikalisch zusammen gearbeitet hat. Entstanden ist unter anderem ihr zweites Album mit dem Titel „Lauschkonzert“, in dem Mia Luz die Poesie des deutschen Autors musikalisch interpretiert. „Die Begegnung mit ihm hat sehr viel Klarheit in mein Leben gebracht und seine Seminare haben mich weiter gestärkt und ermutigt. Er ist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben, da ich durch ihn sehr viel Essentielles erkannt habe und sich mein Leben dadurch um 180 Grad gewandelt hat. Ich nenne ihn gerne meinen Glücksbringer, das trifft es ganz gut“, lächelt sie. Heute möchte Mia Luz diese Stärke ihrerseits weiter geben. „Ich habe gelernt, wie ich über meine Musik in eine innere Ruhe kommen kann – ich finde das umso wichtiger, je wuseliger der Alltag ist. Ich kenne das ja von mir selbst sehr gut, vor allem weil ich auch sehr impulsiv sein kann. Und das ist nicht immer sehr produktiv“, lacht sie. „Dann tut es mir sehr gut, Zeit mit mir selbst zu verbringen. Das brauche ich auch immer wieder. Eigentlich täglich. Wenn ich nicht gerade singe oder Musik mache, dann mach ich einen Spaziergang oder setz mich hin mit einer Tasse Tee und genieße den Augenblick in Stille.“
Sehr schöner und irgendwie auch ein zu Herzen gehender Artikel.
Vielen Dank für die schönen Worte – das freut uns sehr :-) Weiterhin viel Freude beim Lesen wünschen Elisabeth, Claudia und Angelika
Wunderbar….die Worte….die Persönlichkeit Mia Luz…ihr Stil…inspirierend….ihre Stimme….ihre Art…
Liebe Mia, du bist ein Geschenk!