Als größte persönliche Hürde, mit der sie sich manchmal selbst im Weg steht, sieht Katrin Spiegel ihre Unsicherheit an. „Ich schreibe seit ich zehn war, und habe selten meine Songs jemandem gezeigt. Einfach weil sie so – nackt sind.“ Dabei hat sie zwischendurch immer wieder auch als Model und Schauspielerin gearbeitet – „allerdings“, fügt Katrin Spiegel hinzu, „Modeln und Schauspielen ist für mich etwas komplett anderes, ich kann mich in andere Charaktere versetzen, ich bin dann nicht wirklich ich, nur einzelne Facetten. So fällt es mir auch leichter, in dieser Sparte extrovertierter zu sein. Mit der Musik – meinem anderen künstlerischen Ausdruck – ist es was anderes. Da bin ich nackt. Das bin ICH zu 100 Prozent. Da bin ich zuhause – was mich manchmal eben auch schüchtern werden lässt“. Als Katrin Spiegel dann langsam aber sicher unter Zeitdruck geriet, sich endlich eine Band zu suchen, war sie dann eben doch gezwungen, den Musikern ihre Demos zu schicken. „Meine Güte, habe ich gezittert! Aber das Feedback war eigentlich fast immer gut. Manchmal bin ich einfach sehr unsicher. Ich bin jedes Mal so dankbar und freue mich so sehr, wenn einer meiner Songs berührt, ankommt oder gefällt – oft kann ich es fast nicht glauben. Ich weiß, das klingt absurd. Das ist, glaube ich, eine Hürde über die ich immer wieder gehen muss“, sagt Katrin Spiegel ganz offen.
Als weitere „Hürde“ bezeichnet sie den Umstand, dass sie sich als Künstlerin selbst managt. Sie habe nun zwar das dafür nötige Knowhow, „aber ohne dass man Arbeit abgeben kann, ist das Ding kaum zu schaukeln“. Immerhin muss dann im Zeitplan Platz sein für die Musik, ganz klar, dann aber auch für die Musiker und Proben, das Schreiben, Komponieren und Arrangieren, für PR und Presse, Social-Media, Marketing, Eventplanung, Logistik, Vertrieb, Produktion, Koordination, Finanzierung, Lizenzierungen, Ausschreibungen, Bestellungen und vieles mehr. Schlussendlich habe aber auch sie gelernt, zu delegieren, schmunzelt sie.
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