Annabella steht mit ihren 18 Jahren kurz vor ihrem Schulabschluss. Mit der Matura folgt quasi auch der Absprung in eine professionelle Kompanie. In jeder Ballett-Kompanie eines Opernhauses gibt es bestimmte Hierarchien – angefangen vom Chorps de Ballett, also dem Tänzerensemble, bis hin zum ersten Solisten, „diese Position ist jedoch mit viel Neid verbunden“. Die Konkurrenz ist groß und stark – vor allem aus den USA und aus Russland. „Ich muss heuer noch meine letzte Prüfung ablegen, die Matura fürs Ballett – die Bühnenreifeprüfung. Und wenn ich die habe, geht’s ans Vortanzen.“
Auf Grundlage ihrer tänzerischen Technik gilt es jetzt, ihr ganz persönliches Ich in ihren Tanz zu bringen. „Jetzt bin ich an einem Punkt, an dem die Persönlichkeit entscheidend ist, das erkennen die Direktoren der Opernhäuser – denn man braucht einen Wiedererkennungswert, man muss im Tanz etwas von sich persönlich zeigen. Die Leute müssen dir gerne zusehen.“ Und dabei muss alles sehr leicht aussehen, die Zuschauer dürfen nicht merken, wie viel Kraft und Anstrengung dahinter stecken. „Ich habe oft gehört, dass Ballett ja kein Sport ist, mehr Kunst“ sagt Annabella, „aber wer weiß, wie viele sportliche Attribute man dazu braucht, denkt anders. Also ich kenn wenige Sportarten, bei denen man auch noch schön dabei aussehen soll“, schmunzelt sie.
Annabella hofft, dass sie anfangs in einem Opernhaus in Mitteleuropa unterkommt, „Zürich wäre zum Beispiel sehr cool. Mein Traum war es immer, in Australien zu tanzen. Im „Sydney Opera House“, lacht sie, „das wäre mein Traum“.
Wir jedenfalls wären stolz, Annabella Haltmeyer dann noch einmal zum Interview zu bitten.
Verfasst im April 2017
Nachtrag in unseren News:
6.2.2018: Annabella Haltmeyer beim Wiener Opernball
Großartige Leistung von der jungen Dame und so hoffen wir, von ihr weiterhin zu hören und sie auch bewundern zu können!