Die Quertexterin
„Momentaufnahme“: Andrea Blum,
Unternehmerin, Bloggerin und Mutter
Einmal mehr zeigen uns das Leben und die Natur, wie sinnvoll regionale und nachhaltige Geschäftsideen sein können. Egal, ob im Lebensmittelbereich oder im Handwerk.
Andrea Blum unterstützt Produzenten und Vermarkter; ihre Ideen kann man auch auf ihrem „Krautblog“ nachlesen. Heute gewährt uns die „Quertexterin“, wie sie sich selbst nennt, einen ganz persönlichen Einblick in ihr privates und berufliches Tun – eine „Momentaufnahme“:
(M)ein Weg durch Krisenzeiten
Das Leben hat sich bei mir insofern verändert, dass
* der Kleine zu Hause ist und aktiv betreut werden will,
* der Große für zwei Wochen zwangsbeurlaubt die Kinderbetreuung übernommen hat und
* sich meine bezahlten Arbeitstage nun von Anfang auf Ende Woche verschoben haben.
Ich durfte erfahren wie
* verschieden Menschen mit solchen Situationen umgehen,
* wie unterschiedlich mit Menschen als Ressourcen in der Wirtschaft
umgegangen wird
* und vor allem wie sehr mir persönlich dieses im außen ruhigere Leben
entspricht.
Für mich selbst habe ich bestätigt bekommen, dass ich nach wie vor auf (m)einem Weg bin, der sich auch in Krisenzeiten bestens bewährt. Bin ich doch selbst schon durch andere Krisenzeiten gegangen, die mich über mein Leben und die Lebensform nachdenken ließen.
Freuen würde mich,
* wenn wir jetzt über andere Formen des Lebens und Arbeitens nachdenken und längerfristig umsetzen.
* wenn wir örtliche Produzenten und Dienstleister über die Krise
hinaus nutzen.
* wenn wir alle dieses wertschätzende, unterstützende Miteinander
beibehalten.
* wenn wir uns als Menschen begegnen und kennen lernen.
* wenn wir einfach Mensch sind und bleiben.
Kinderbetreuungs- und demnach Arbeitszeiten verändern
Die bislang von der Kinderbetreuungseinrichtung übernommenen Zeiten mussten wir komplett auf uns als Eltern umlegen. Nachdem noch nicht in allen Branchen angekommen ist, dass die Betreuung von Kindern auch Aufgabe von Vätern sein kann, betrifft das nun eher mich in der Rolle als Mutter.
Doch: Im letzten Jahr hat sich für uns ein wahres, nicht ganz günstiges Geschenk ergeben. Eine 9m²-Hütte in den Bergen, die nun dauerbesetzt ist mit Kind und dem Elternteil, der die kommenden Tage die Kinderbetreuung übernimmt bzw. allen in arbeitsfreien Zeiten. So lässt sich die – sonst mit Kind – unmögliche Arbeit am Computer gut von der Wohnung aus erledigen. Und: Dem kleinen Powerranger weiterhin genügend Auslauf zur Verfügung stellen.
Arbeit wichtiger als von vielen angenommen
Im Arbeitsleben selbst hat sich bei mir (noch!) nicht sehr viel – außer den Arbeitstagen – verändert. Ich war mit meinem Büro für nachhaltige Kommunikation seit je her im Home Office und zum größten Teil online tätig. Als gelernte Agraringenieurin und -beraterin wie Personal- und Organisationsentwicklerin ist meine Arbeit u. a. für die Bäuerinnen und Bauern, die Produzenten und Vermarkter von regionalen, saisonalen, unverpackten Lebensmitteln oder innovativen, nachhaltigen Geschäftsideen nun wichtiger als bislang von vielen angenommen.
Inhalte passen mehr denn je
Im Prinzip – wie erwähnt – entspricht das etwas langsamere, ruhigere Leben im Prinzip genau mir. Etwas unrund macht mich, dass meine Ich-Zeit gerade total abhanden gekommen ist. Und, dass auch bei mir das eine oder andere angebotene Projekt nun auf Eis gelegt wurde und wie für uns alle nicht sicher ist, wann und ob ich dann neue, bezahlte Aufträge generieren kann.
An unbezahlten Arbeiten oder Langeweile hapert´s bei mir nicht bzw. nie. Dass ich all meine Blog-Ideen für den „Krautblog“ nicht gleich hier und jetzt umsetzen kann (weil ja glücklicherweise noch Kundenprojekte da sind), ist nichts Neues und dennoch würde ich da derzeit gerne mehr machen. Weil die Inhalte und Gedanken mehr denn je passen.
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